BSE-Risiko für Schweizer Rinder nicht höher als in der EU

() In einer vorläufigen Beurteilung stuft der Wissenschaftliche Lenkungsausschuss der EU das Risiko, dass Schweizer Rinder mit BSE infiziert sind, nicht höher ein als in den meisten anderen europäischen Ländern.

Die Schweiz ist mit der Einschätzung der EU-Experten einverstanden. Diese ist wichtig für Verhandlungen mit Ländern, welche wegen BSE nach wie vor Importrestriktionen gegenüber der Schweiz aufrechterhalten.

Der Wissenschaftliche Lenkungsauschuss der EU (Scientific Steering Comittee) hat die BSE-Situation in verschiedenen Ländern untersucht. Bei der Beurteilung standen ihm rund 50 unabhängige Experten zur Seite. Der Bericht ist auf Internet abrufbar (http://europa.eu.int/comm/food/fs/sc/ssc/out113_en.pdf). Er soll der EU-Kommission als Entscheidungsgrundlage für Massnahmen des Risikomanagements dienen.

In den EU-Mitgliedstaaten sowie einer Reihe von Drittländern wurde das Risiko untersucht, dass Tiere der Rindergattung mit BSE infiziert sind. Danach wurden die Länder in vier Risiko-Kategorien eingeteilt: Kategorie I - Risiko höchst unwahrscheinlich; II - Risiko unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen; III - Risiko wahrscheinlich, aber nicht bestätigt - oder bestätigt, aber auf niedrigem Niveau; IV - Risiko bestätigt, auf höherem Niveau. Die Basis für die Beurteilung bildete ein standardisiertes Dossier, welches von den einzelnen Ländern 1998 eingereicht wurde.

Zusammen mit den meisten EU-Ländern wurde die Schweiz in die Kategorie III eingeteilt, ebenso unsere Nachbarländer Deutschland, Frankreich und Italien. Oesterreich kam dagegen in die Kategorie II. In der Gruppe IV befinden sich Grossbritannien und Portugal.

Der Bericht hält fest, dass die von der Schweiz zur Verfügung gestellten Informationen von hoher Qualität seien. Insbesondere das aktive, gezielte Überwachungsprogramm der Schweiz findet Anerkennung. Unter der Voraussetzung, dass die Kontrollmassnahmen in der aktuellen Art und Weise weitergeführt würden, sei eine weitere Verringerung des BSE-Risikos in der Schweiz zu erwarten.

Formal hat diese nach wissenschaftlichen Kriterien erfolgte Risikobeurteilung keine unmittelbaren Konsequenzen für den Export von Schweizer Rindern oder Rindererzeugnissen; Entscheidungen zum Risikomanagement werden nicht vom SSC, sondern von der EU-Kommission getroffen.

Nach wie vor gelten weltweit in rund 40 Ländern verschiedene Restriktionen gegenüber dem Import von Schweizer Rindern oder Rindererzeugnissen. Die vergleichende Beurteilung durch EU-Experten ist eine wertvolle Basis für weitere Verhandlungen zur Wiederöffnung der betroffenen Märkte.

www.bvet.admin.ch


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