Weniger Antibiotika in der Veterinärmedizin

(21.09.2011) 2010 sind in der Schweiz weniger Antibiotika für die Veterinärmedizin vertrieben worden als im Vorjahr.

Zugenommen hat aber der Vertrieb einzelner Antibiotikaklassen, die auch in der Humanmedizin wichtig sind. Trotzdem: Was die Häufigkeit der wichtigsten Resistenzen betrifft, ist die Situation stabil geblieben.

Würde es mehr Resistenzen geben, würde auch das Risiko grösser, dass Antibiotika beim Menschen oder beim Tier nicht mehr wirken. Deshalb werden in der Schweiz Antibiotikaresistenzen bei Nutztieren seit 2006 überwacht und Daten über den Vertrieb von Antibiotika erhoben.

Entwicklung bei den Resistenzen

In der Schweizer Nutztierpopulation ist die Resistenz-Situation bei den untersuchten Bakterien insgesamt stabil geblieben. Gegenüber (Fluoro)-Quinolonen haben die Resistenzen jedoch leicht zugenommen.

Diese Entwicklung ist nicht unbedenklich, weil Fluoroquinolone in der Veterinär- und der Humanmedizin zu den wichtigen Antibiotikaklassen gehören und zurückhaltend eingesetzt werden sollten.

Vertriebsdaten

Die Antibiotika-Vertriebsdaten werden beim Grosshandel erhoben. 2010 wurden insgesamt gut 66 Tonnen Wirkstoff in Verkehr gebracht. Sulfonamide, Tetracycline und Penicilline sind mit rund 55 Tonnen die bedeutendsten Wirkstoffgruppen.

Die Verkäufe von Arzneimittelvormischungen, die über das Futter an Nutztiere verabreicht werden, machen gut zwei Drittel der verkauften Gesamtmenge aus.
Fluoroquinolone werden nur in kleinen Mengen vertrieben. In einzelnen Produktionssegmenten können sie aber einen grossen Anteil ausmachen.

Werden beispielsweise Mastpoulets gegen bakterielle Erkrankungen behandelt, werden in mehr als 70% der Fälle Fluoroquinolone eingesetzt.



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