Für das Alpenschneehuhn wird es eng

(27.01.2023) Das Alpenschneehuhn ist besonders vom Klimawandel betroffen. Sein Lebensraum schrumpft wegen des Anstiegs der Waldgrenze, und neue Tourismusprojekte im Hochgebirge drohen noch mehr Störung in die Alpen zu bringen.

Der viel zu milde Winter hat Diskussionen angestossen, die auch das Alpenschneehuhn betreffen und ihm schaden könnten: Infrastruktur für Wintersportanlagen sollen in immer höheren Lagen gebaut werden, notfalls auch auf Kosten des Naturschutzes.


Die Schweiz trägt eine hohe internationale Verantwortung für das Überleben des Alpenschneehuhns � immerhin brüten 40 % der mitteleuropäischen Population in unserem Land

Für den Fortbestand des Alpenschneehuhns in der Schweiz gilt es aber, die verbleibenden vielfältigen Lebensräume zu erhalten und vor Wintersport-Infrastrukturen freizuhalten und menschliche Störungen zu minimieren. Sonst droht das Alpenschneehuhn langfristig aus den Alpen zu verschwinden.

Schwindender Lebensraum und mehr Störungen

In seinem Revier benötigt das Alpenschneehuhn offene Gebiete mit wenig Vegetation und eine hohe Vielfalt an Steinen und Felsformationen. Lebensräume mit Skipisten, Bäumen, einer dichten Vegetation oder sogar Wald in der Nähe werden kaum besiedelt. Mit den immer höheren Temperaturen steigt allerdings die Baumgrenze an, was den Lebensraum des Alpenschneehuhns verkleinert.

Die letzten verbleibenden Naturräume im Hochgebirge für den Ausbau von Wintersportanlangen zu opfern wäre fatal, ganz zu schweigen von den zusätzlichen Störungen durch die zunehmende Präsenz des Menschen in Winter und Sommer.

Negativer Bestandstrend und internationale Verantwortung

Weniger verfügbarer Lebensraum und sinkende Bestände führen zu einer Isolation der Populationen voneinander – ein ideales Rezept, um das Aussterben zu beschleunigen. Und tatsächlich: Seit Mitte der 1990er Jahre ist der Bestand um rund ein Drittel zurückgegangen.

Auch wenn in den letzten Jahren keine weiteren Rückgänge festgestellt wurden, sind die langfristigen Aussichten für das Alpenschneehuhn schlecht. Dabei trägt die Schweiz eine hohe internationale Verantwortung für das Überleben dieser Art – immerhin brüten 40 % der mitteleuropäischen Population in unserem Land.



Weitere Meldungen

Mehlschwalbe; Bildquelle: Marcel_Burkhardt

Sorgsamer Umgang mit Gebäudebrütern

Manche Vogelarten bauen ihre Nester an oder auf Gebäuden. Dabei können Interessenskonflikte zwischen den Bedürfnissen des Vogels und menschlichen Ansprüchen entstehen
Weiterlesen

Gartenrotschwanz; Bildquelle: Varesvuo Markus

Schweizerische Vogelwarte schafft Vogelparadiese in der Schweiz

Rund 40 % der Brutvögel stehen auf der Roten Liste, vor allem, weil viele naturnahe, hochwertige Lebensräume verloren gegangen sind
Weiterlesen

Fichtenkreuzschnabel; Bildquelle: Ralph Martin

Rekordjahr beim Fichtenkreuzschnabel

Die Beringungsstation auf dem Col de Bretolet wird seit 1958 von der Schweizerischen Vogelwarte betrieben. Sie fängt, beringt und vermisst Zugvögel, die über den Pass in ihre weiter südlich gelegenen Winterquartiere fliegen
Weiterlesen

Toth Laszlo: Kranich; Bildquelle: Toth Laszlo

Fotowettbewerb der Schweizerischen Vogelwarte: Zwischen Klippen und Kornfeldern

Die Wahl ist getroffen: Ganz schlicht und farblich minimalistisch, aber dennoch ausdrucksstark, präsentieren sich die Siegerbilder der 12. Ausgabe des Fotowettbewerbs der Schweizerischen Vogelwarte
Weiterlesen

Neues Logo und neuer visueller Auftritt für die Schweizerische Vogelwarte Sempach

Neues Logo und neuer visueller Auftritt für die Schweizerische Vogelwarte Sempach

2024 feiert die Schweizerische Vogelwarte Sempach ihr 100-jähriges Engagement für die Vögel
Weiterlesen

Zur Balzzeit legt sich der Kuhreiher ein auffälliges Prachtkleid an. Während des restlichen Jahres ist das Gefieder ganz weiss und der Schnabel gelb; Bildquelle: Mathias Schäf

Erste Brut des Kuhreihers in der Schweiz

Die Schweiz hat einen neuen Brutvogel: Zum ersten Mal hat der Kuhreiher in unserem Land gebrütet. Dies ist der Höhepunkt einer längeren Entwicklung. Schon seit einigen Jahren werden immer mehr der kleinen weissen Reiher bei uns beobachtet
Weiterlesen

Grauammer ; Bildquelle: Marcel Burkhardt

Viele Meldungen von Grauammern sind ein kleiner Hoffnungsschimmer

In den letzten Jahrzehnten hat die Grauammer wegen der intensiven Landwirtschaft einen dramatischen Bestandseinbruch erlitten und kann sich nur noch in ökologisch stark aufgewerteten Lebensräumen halten
Weiterlesen

Peter Knaus; Bildquelle: Schweizerische Vogelwarte

Peter Knaus neuer Leiter Förderung der Vogelwelt an der Schweizerischen Vogelwarte

Der Stiftungsrat der Schweizerischen Vogelwarte hat Peter Knaus per 1. Juli 2022 zum neuen Leiter Förderung der Vogelwelt gewählt
Weiterlesen