Das erste Pferdekrematorium in der Schweiz ist eröffnet
(08.06.2013) Brigitte Hartmann Imgrüt und Peter Imgrüt ermöglichen in Kirchberg BE den würdevollen Abschied vom treuen Begleiter Pferd.Einen Brennofen in dieser Dimension gibt es für Pferde in Europa bisher nur in Holland.
Nun ist das erste Pferdekrematorium in der Schweiz eröffnet. Der Betrieb im bernischen Kirchberg, in dem Pferde ganz kremiert werden können, ist hierzulande und im umliegenden Europa einzigartig. Er ermöglicht einen entsprechend würdevollen Abschied von dem treuen Begleiter.
Ein Abschied, wie sich der Tierhalter ihn wünscht
Die Experten für den Abschied von Tieren im Pferde- und Tierkrematorium Kirchberg legen besonderen Wert auf den würdevollen Abschied von Haustieren, die ihre Besitzer teils jahre- und jahrzehntelang begleitet haben.
Pferde- und Tierkrematorium Kirchberg
Seit 2001 führen Brigitte Hartmann Imgrüt und Peter Imgrüt das Tierkrematorium Kirchberg. Sie sind bestens eingerichtet und haben grosse Erfahrung im Begleiten von trauernden Tierbesitzern.
"Jeder Mensch nimmt anders Abschied von seinem Haustier", sagt Brigitte Hartmann Imgrüt. Jeder brauche unterschiedlich viel Zeit, manche möchten beim Einschläfern dabei sein, manche nicht, manche möchten auf der Weide vom Pferd Abschied nehmen, manche führen es selber zum Krematorium und sagen hier in einer kleinen Zeremonie Adieu, manche wollen die Asche nach Hause nehmen, begraben, auf der Weide verstreuen oder doch in Kirchberg BE dem Gemeinschaftsgrab beigeben lassen.
Brigitte Hartmann Imgrüt und Peter Imgrüt
Die Familie Imgrüt Hartmann und der Tierarzt Beat Wampfler begleiten Pferde vom Tod auf der Weide bis hin zur Asche.
Das Pferdekrematorium Kirchberg ist ausgestattet mit Transporter, Kran, besonders schonenden Hebeeinrichtungen und einem2 x 3,5 m grossenHerdwagen, auf den das tote Pferd sanft abgelegt wird.
"Wir halten dabei auch den Kopf, wir legen sehr grossen Wert auf einen behutsamen Umgang mit dem toten Pferd", erklärt Brigitte Hartmann Imgrüt. Nach etwa achtStunden bei zirka 850 Grad Celsius im Kremationsofen sind von einem Grosspferd rund 25 kg Asche übrig.
Auch bisher wurden Pferde in der Schweiz kremiert, aber dazu vorher in brennofengerechte Stücke zerteilt. Wer sein Pferd nun in Kirchberg zur Kremation gibt, hat keine solchen Bilder im Kopf.
"Persönlich war ich selber bereits mehrmals damit konfrontiert, einen Weg für meine sterbenden Pferde zu wählen. Die Abgabe in die Nahrungskette macht Sinn, wenn das möglich ist. Ein Pferd aber wie Abfall an die Kadaversammelstelle zu geben, stösst mir auf", sagt Brigitte Hartmann Imgrüt. So kamen ihr und ihrem Ehemann Peter Imgrüt denn auch die Idee, das bestehende Tierkrematorium mit dem Ofen für Pferde zu erweitern.
Tag der offenen Tür am 22. Juni 2013
Am Samstag, 22. Juni, von 10 bis 16 Uhr sind alle herzlich eingeladen. Das Pferde- und Tierkrematorium Kirchberg öffnet seine Türen. Die Betreiber Brigitte Hartmann Imgrüt und Peter Imgrüt sowie der Tierarzt Beat Wampfler führen durch die Anlage, erklären Abläufe und Möglichkeiten.