Tiere als Therapie

(20.01.2007) Der gezielte Einsatz von Tieren hat sich sowohl bei der Therapie körperlicher als auch seelischer Erkrankungen bewährt. Damit Patienten von dieser Art der Behandlung optimal profitieren können, sollten geeignete Tiere ausgewählt und von geschultem Personal eingesetzt werden.

Die Fachzeitschrift "kleintier konkret" (MVS Medizinverlage, Stuttgart. 2006) informiert über die Anwendungsgebiete der tiergestützten Behandlung sowie über die Möglichkeit, sich professionell zum Therapeuten ausbilden zu lassen.

Zahlreiche Studien haben bereits gezeigt, dass die tiergestützte Therapie eine positive Wirkung auf Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat. Auch in der Rehabilitation nach Unfällen, bei Behinderten oder bei Menschen mit neurologischen Störungen zeigt diese Behandlung große Erfolge.

Neben Delfinen und Pferden, die bereits wirksam eingesetzt werden, eignen sich auch landwirtschaftliche Nutztiere, Katzen und insbesondere Hunde für die Verwendung in der tiergestützten Therapie.

"Vor allem ältere Menschen profitieren davon, dass die Lebensqualität durch den Kontakt mit Tieren verbessert wird", so Professor Josef Leibetseder, Vorsitzender des Vereins "Tiere als Therapie" an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. "Der Einsatz von Tieren hat sich aber auch bei der Behandlung hyperaktiver und autistischer Kinder bewährt." Zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer berichten zudem, dass ihre Schüler aufmerksamer und motivierter sind, sobald ein Tier in der Klasse anwesend ist. Durch die nonverbale Verständigung mit den Tieren wird gleichzeitig die Kommunikationsfähigkeit verbessert.

"Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Therapeuten ist groß", betont Professor Leibetseder. Der Verein "Tiere als Therapie" (TAT) unterstützt daher den Lehrgang "tiergestützte Therapie und tiergestützte Fördermaßnahmen", der an der Universität Wien angeboten wird. Dort haben Interessierte die Möglichkeit, sich Berufs begleitend ausbilden zu lassen.

"Die Absolventen dieser Ausbildung qualifizieren sich damit für ein eigenverantwortliches Arbeiten im Rahmen von Institutionen oder in der freien Praxis", erklärt Professor Leibetseder. Da die Nachfrage nach gut ausgebildeten Therapeuten groß sei, hätten professionell arbeitende Teams gute Berufsaussichten.

"Sowohl aus sozialen als auch aus wirtschaftlichen Gründen ist die tiergestützte Therapie ein förderungswürdiges Konzept", so Professor Leibetseder. "Insbesondere Veterinärmediziner sind daher aufgerufen, sich aktiv in diese Form der Behandlung einzubringen."

Leibetseder, Josef
Tiere als Therapie. Ein sinnvolles und zukunftsträchtiges Betätigungsfeld.
kleintier konkret 2006; 9 (6): S. 35-37

Weitere Themen in der kleintier konkret:
- Hyperkeratose der Pfoten
- Blutdruckmessung
- Lebererkrankung
- Der Businessplan

weitere Meldungen

kleintier konkret

Wenn Hunde in die Jahre kommen

Denn das Altern hinterlässt bei den Vierbeinern nicht nur körperliche, sondern auch psychische Spuren. Die zu erwartenden Veränderungen sollten in der Tierarztpraxis offen und frühzeitig angesprochen werden, regt Sabine Schroll in der Fachzeitschrift „kleintier konkret“ an
Weiterlesen

Vögel: Federmilben immer an Bord

Federmilben sind vielen Vogelhaltern völlig unbekannt und selbst wissenschaftliche Vogelkundler bemerken sie nicht immer gleich. Dabei sind sie uralt und im Gefieder der Vögel häufig mit bloßem Auge zu erkennen. Federmilben befielen schon die Flugsaurier und sind heute - mit Ausnahme des Pinguins - im Gefieder aller Vogelarten beheimatet
Weiterlesen

Tödliches Übergewicht bei Zwergkaninchen und Meerschweinchen durch falsches Futter

Nicht nur Menschen sind übergewichtig, auch ihre Haustiere schleppen häufig schwer an überzähligen Pfunden. Besonders stark betroffen sind Heimtiere wie Zwergkaninchen und Meerschweinchen. Nur dass dies den Haltern häufig nicht bewusst ist, weil sich die Fettpolster unter einem kuscheligen Fell verbergen
Weiterlesen

Pubertierende Hunde gehören an die kurze Leine

Die Pubertät gilt als schwierige Lebensphase, nicht zuletzt für die Erziehungsberechtigten. Mit dem Einsetzen der Geschlechtsreife kommt es beim Heranwachsenden zu zahlreichen körperlichen Veränderungen, die ihn zutiefst verunsichern können. Gleichzeitig muss er seine zukünftige Position in der Welt der Erwachsenen erkunden. Viele Pubertierende wirken aggressiv
Weiterlesen

Kurzmeldungen

Universtit�ten

Neuerscheinungen